Gott – als Gemeinde – lieben!
Liebe PERSPEKTIVE-Leser,
„Gott – als Gemeinde – lieben!“ ist das Schwerpunktthema dieser Ausgabe. „Gott – als Gemeinde – lieben!“ ist auch ein Schwerpunktthema bei Paulus’ erstem Brief an die Korinther. Eine Gemeinde, die beim Thema Liebe keinen Höhenflug aufweisen konnte, sondern eher ins Trudeln geraten war. Paulus ermahnt, dass die Gemeinde „nicht zum Besseren, sondern zum Schlechteren zusammenkommt“ (1Kor 11,17). Mitten in dieser Abwärtsspirale ist Kapitel 13 ein wesentlicher Bestandteil in der Argumentation des Paulus. Dieses Kapitel wird auch als das „Hohelied der Liebe“ gewürdigt.
Paulus startet in 1. Korinther 13,1-3 mit göttlicher Mathematik: Anhand von fünf unterschiedlichen Sachverhalten macht er deutlich, dass der Multiplikator des Dienstes die Liebe ist. Wenn die Liebe nicht da ist (= 0), dann ist selbst die Hingabe des Leibes nutzlos (= 0). Aber wenn nur eine positive Zahl (1) davor steht, bekommt selbst der kleinste Dienst einen Wert (10).
Es folgen die bekannten Verse, in denen 15 Eigenschaften der Liebe aufgelistet werden: „Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig, sie neidet nicht, die Liebe tut nicht groß, sie bläht sich nicht auf, sie benimmt sich nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet Böses nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit; sondern sie freut sich mit der Wahrheit, sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles.“ Diese Verse sind keine abstrakte Definition von Liebe. Praxistauglich wird beschrieben, was die Liebe tut bzw. unterlässt. Die 15 aufgelisteten Eigenschaften werden im Griechischen nur mit Verben beschrieben. In der Grundschule verwendeten wir seinerzeit für Verben den Begriff „Tunwörter“. Das macht deutlich: Liebe hat Hände und Füße und zeigt sich nicht in der Theorie. John F. MacArthur führt in seinem Kommentar zum 1. Korintherbrief aus: „Liebe ist aktiv, nicht abstrakt oder passiv. Sie empfindet nicht nur langmütig, sondern sie übt Langmut aus. Sie hat nicht nur gütige Gefühle, sondern sie handelt in Güte; sie erkennt nicht nur die Wahrheit, sondern sie freut sich an der Wahrheit.“ (Der 1. Brief an die Korinther, John F. MacArthur, CLV Bielefeld 2006, S. 363.) Daher schreibt Johannes „Kinder, lasst uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit“ (1Jo 3,18).
Paulus malt in diesen Versen ein wunderschönes Portrait der Liebe, und kein Geringerer als Jesus Christus steht für dieses Portrait Modell. Wir können den Begriff der Liebe streichen und durch Jesus Christus ersetzen. Dabei finden wir eine hundertprozentige Übereinstimmung: Lesen Sie einfach noch einmal die 15 Eigenschaften und ersetzen das Wort „Liebe“ durch „Jesus Christus“.
Diese Liebe können wir nicht selbst produzieren. Aber der Blick auf unseren Herrn und Heiland Jesus Christus hat eine verändernde Kraft, die unseren Alltag nachhaltig verändern wird: „Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat“ (1Jo 4,19).
Mit herzlichen Grüßen
Thomas Kleine
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