Suchen Sie sich Ihr Wunder aus
Liebe Leser,
das letzte Kapitel des Buches „Wie die Luft, die wir atmen“* ist überschrieben mit „Suchen Sie sich Ihr Wunder aus“. Glen Scrivener, der Autor des Buches über den Ursprung der westlichen Werte, argumentiert dabei mit der Existenz der Gemeinde: Wenn man nicht glauben will „dass Gott Mensch wurde und starb und wiederauferstand“, muss man auf jeden Fall erklären, wie diese Geschichte, die man für absurd hält, trotzdem „in jeden Winkel des heutigen Lebens eingedrungen ist und es prägt“. Wenn man den gekreuzigten und auferstanden Gottessohn ablehnt, muss man erklären, wie die Gemeinde dann überhaupt entstehen konnte. Wie konnte aus einer Gruppe von verzweifelten und verängstigen Nachfolgern die nach wie vor größte Glaubensgemeinschaft der Welt werden? Eines dieser beiden Wunder – der Auferstandene oder die Gemeinde – muss man auf jeden Fall anerkennen!
Wir wissen, warum die Jesusbewegung nach seinem Tod am Kreuz nicht im Sande verlaufen ist: weil Jesus Christus auferstanden ist und lebt, und weil er durch seinen Heiligen Geist gegenwärtig ist und die Gemeinde baut. Es ist und bleibt nach wie vor ein Wunder, dass es die Gemeinde gibt. Immer noch – trotz all der Unterschiedlichkeit (Diversität) seiner Mitglieder. Und obwohl „nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Edle“ darunter sind (1Kor 1,26). Nicht gerade die Oberschicht, aber Gott hat jedem von ihnen eine Gnadengabe gegeben, mit der sie einander dienen sollen (1Petr 4,10) Das ist einer der Gründe, warum die Gemeinde in all den Jahrhunderten überlebt hat: Gott hat seine Gemeinde mit Gaben ausgestattet, und diese Gaben dienen, trotz manchem Potenzial zur Spaltung, dennoch konstruktiv dem Bau der Gemeinde. Auch das unterscheidet die Gemeinde Jesu von anderen soziologischen Gruppen in dieser Welt, von allen Organisationen, Vereinen oder Firmen. Nicht nur ihr Ursprung ist übernatürlich, ihre Gegenwart ist es auch – und ihre Zukunft ist ewig.
In dieser Ausgabe wollen wir über die Gegenwart nachdenken – über die Gaben, die Gott seiner Gemeinde schenkt, die ihre Existenz und ihren Bestand ermöglicht. „So wird der Leib in seinem Wachstum gefördert, damit er aufgebaut werde in Liebe“, heißt es dazu in Epheser 4,16 (ZÜ). Und all das mit dem Ziel „damit in allem Gott verherrlicht wird durch Jesus Christus, dem die Herrlichkeit ist und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit!“ (1Petr 4,11).
Verlieren wir das nicht aus dem Blick: Nicht nur der Ursprung der Gemeinde ist ein Wunder – auch das Hier und Jetzt –, und damit sind die Gaben im Blick, die Gott heute, in der Gegenwart seiner Gemeinde schenkt. Das ist der Grund, warum sie „keine Todesmacht ... jemals vernichten“ wird (Mt 16,18; NeÜ).
Es grüßt Sie herzlich Ihr
Ralf Kaemper
* Glen Scrivener, Wie die Luft, die wir atmen – warum wir alle an Freiheit, Menschenwürde und Gleichheit glauben, CV Dillenburg, 2023, Gb., 272 S. 19,90€, Best.-Nr. 271878 – www.cb-buchshop.de
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